Die Grenze zwischen Schlaf und Wach kommt einem meistens klar und fest verankert vor. Es gibt jedoch Momente, wo sie verwaschen ist. Melancholie, Wirklichkeitsferne, Anderswelt, Traumzeit.
Ich wache auf, schau auf die Uhr, es ist noch zu früh, schlafe weiter.
Ich wache auf, schau auf die Uhr, es ist noch früher als eben.
Wie das? Habe ich mich vorher vertan? Habe ich einen ganzen Tag verpennt? Langsam wird mir bewusst, dass ich das erste Aufwachen geträumt habe.
(…)
Wie im Schlaf: Diese Worte kennt jeder. Wir sind hellwach, machen aber etwas wie im Schlaf. Pure Routine, die Aufmerksamkeit ist weg, vielleicht woanders. Habe ich meine Medikamente genommen oder nicht? Soll ich eine Überdosierung riskieren? Ich gehe täglich denselben Weg zur Arbeit, ihn aber beschreiben kann ich nicht. Was sehe ich da? Wann muss ich abbiegen? Bin ich blind?
Schlaf und Wach
Eingeordnet unter Jahreszeitensuppe, Sterneköche